Geschichte

Die Idee, in Eschelbronn ein Heimatmuseum zu errichten, ist fast schon so alt wie der Heimat- und Verkehrsverein selbst. In den Jahren nach 1956, damals wurde gerade die erste Ortschronik „Eschelbronn – Deine Heimat“ herausgegeben, reifte der Gedanke.

Vorbilder waren damals das in Epfenbach von Helmut Förster gegründete Museum und das Heimatmuseum in Lobenfeld, das von Heinrich Neudeck geschaffen wurde. Aber die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten war von Anfang an das Problem. Die Gemeinde hatte kein freies Gebäude und Hoffnungen kamen auf, als das alte Pfarrhaus am Marktplatz käuflich zu erwerben war. Der Gemeinderat lehnte jedoch den Kauf des Gebäudes ab. Dann wurde beim Rathausumbau ein Raum im Obergeschoss in Aussicht gestellt. Auch dieser Plan hat sich zerschlagen.

In den Folgejahren wurde der Wunsch nach einem Museum nicht mehr intensiv weiterverfolgt, die Begeisterung für die Sache schwand allmählich. Als dann auch noch der alte Bahnhof abgerissen wurde, was auch eine Unterbringungsmöglichkeit gewesen wäre, waren die Hoffnungen auf ein Eschelbronner Heimatmuseum dahin. Aber die Geschichte ging weiter.

Im Jahr 1983 wurden Räume im Anwesen Edler in der Brunnengasse angemietet, aber für einen weiteren Ausbau zu einem Museum waren die Räume nicht geeignet. Viele bis dahin passive Mitglieder das Sammeln von Exponaten und ausgestalten der Räumlichkeiten vorgenommen wurde und so letztlich der Grundstein für das Museum gelegt war. Darauf wurde dann in Folge wie beschrieben expandiert als das Schulgebäude frei wurde.

1984 gab es einen offiziellen Gemeinderatsbeschluss, wonach ein Heimatmuseum aufgebaut werden sollte und 6 Jahre später 1990 legte das Gremium fest, dass das Museum im Erdgeschoss der alten Schule untergebracht werden soll. Damit war eine jahrzehntelange Suche nach einem Standort für das Museum beendet.

Aber das verheerende Hochwasser im Sommer 1994 warf zunächst wieder alle Museumspläne über den Haufen. Der Kindergarten brauchte übergangsweise ein neues Domizil, seine eigenen Räume waren völlig zerstört. Die Museumsräume wurden dem Kindergarten zur Verfügung gestellt.

Aber die Museumsmacher steckten nicht auf.

1997 wurde der „Arbeitskreis Museum“ mit Mitgliedern aus dem Heimat- und Verkehrsverein, des Gemeinderats, des Gewerbevereins und anderer Eschelbronner Bürger ins Leben gerufen.

Jetzt ging es voran. Viele halfen mit, den lang gehegten Wunsch nach einem Heimatmuseum endlich zu erfüllen.

Von Anfang an war man beim Aufbau des Museums ausschliesslich auf Spenden angewiesen, Eigentümer des Museums ist die Gemeinde.

Die inhaltlichen Schwerpunkte des Museums liegen beim Schreinerhandwerk, aber auch andere Gewerke, die mit dem Schreiner der früheren Zeit eng verbunden waren, finden ihre Darstellung wie z.B. das Schlosserhandwerk, der Maler, Drechsler, Sattler, Schuster, Schneider, Buchdrucker, Wagner, Küfer oder der Zimmermann.

Mit der Abteilung Holztechnik der Sinsheimer Friedrich-Hecker-Schule gelang im Lauf der Zeit eine erfolgreiche Kooperation. So konnten Jahr für Jahr Auszubildende im Schreiner- und Elektrohandwerk während ihrer Lehrzeit für verschiedene Projekte zur Erhaltung und Bewahrung von Kulturgut begeistert werden. Mit freiwilligen Arbeitsstunden brachten sie sich in die Museumsarbeit massgeblich mit ein.

Auch bei vielen Handwerksbetrieben stiess man immer auf eine gute Resonanz. So entstand aus einer anfänglichen Idee ein bis heute andauerndes erfolgreiches Modell, das im Umkreis seinesgleichen sucht: die Kooperation Schule, Betrieb und Verein.

Als ein Meilenstein in der Geschichte des noch wachsenden Museums sollte sich im Herbst 2010 die Bewerbung im Wettbewerb „Vorbildliches Museum“ des Arbeitskreises Heimatpflege des Regierungspräsidiums Karlsruhe erweisen.

Dabei erhielt das Museum mit seinen Initiatoren einen mit 1500,- € dotierten Förderpreis, der ausdrücklich der Fortsetzung der museumspädagogischen Aktivitäten galt, die in den Augen der Wertungsjury unter der Leitung von Dr. Wolfram Metzger aus Stutensee wegweisend seien. Gewürdigt wurden damit die Initiatoren vom Heimat- und Verkehrsverein mit ihren Bemühungen, im alten Schulhaus Geschichte und Funktion der Möbelherstellung aufzuzeigen, die das Dorf im Laufe der Jahre derart geprägt hat.

Der Förderpreis wurde im Frühjahr 2011 von Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner anlässlich der Heimattage im badischen Bühl an eine Eschelbronner Delegation übergeben.

Zum Bericht

An diesem Wettbewerb, der alle vier Jahre für nichtstaatliche Museen mit besonderem ehrenamtlichem Engagement ausgerichtet wird, haben insgesamt 29 Museen aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe teilgenommen und das Eschelbronner Museum war dabei der einzige Preisträger aus dem Rhein-Neckar-Kreis.

Ebenfalls im Frühjahr 2011 begann eine erfolgreiche Kooperation mit den benachbarten Heimatfreunden aus Neidenstein, Epfenbach und Meckesheim.

Höhepunkt dieser Kooperation ist die Präsentation der Museen mit ihren unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten auf dem Mannheimer Mai-Markt 2012.

Das Museum ist grundsätzlich an den Kerwewochenenden geöffnet.

Darüber hinaus gehende Öffnungen werden in der Tagespresse veröffentlicht.

Bei Interesse können Führungen mit Gruppen im Museum jederzeit beim Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsvereins Rainer Heilmann (Tel. 06226-970016) oder bei Hans-Peter Miesel (Tel. 06226-40389) erfragt werden.